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Zu: "Links von Freitag, 11. Januar 2008" / Stralau-Blog

Nun, genau diese Frage finde ich aber sehr wohl nur unbefriedigend geklärt:

Warum ist es unzulässig, Glauben und Wissenschaft auf eine Stufe zu stellen? Du argumentierst, genau diese ‚Irrlehre‘ habe der katholischen Kirche ziemlich geschadet; das wundert nicht, wer auf derselben Rennstrecke aufs unterlegene Pferd setzt, verliert halt gegen das überlegene. Warum sollte die Wissenschaft sich da großzügig aus dem Spiel zurückziehen — um dem Konkurrenten Glauben zu gestatten, sein Gesicht zu wahren? Sind nicht beide, Wissenschaft wie Glauben, Versuche der Welterklärung?

Was ist ‚Sinnsuche‘ in Abgrenzung zur ‚wissenschaftlichen Wahrheitssuche’? Welchen Wert soll ein ‚Sinn‘ haben, der sich nicht aus der Wahrheit ableitet? Bleibt da nicht höchstens ein moralisch-psychologisch-manipulativer — die Menschen handeln sozialverträglicher oder fühlen sich besser, weil sie eine Ideologie haben, die die schaurigen Lücken für sie füllt und offenen Fragen für sie beantwortet?

(Ich selbst sehe mich außerstande, zu verstehen, was mit „Sinnsuche“ gemeint sein soll. Die Suche nach Intentionalitäten in dem, was ist? Well, sagt der Naturwissenschaftler, die Suche ist kurz, denn: Da gibt es keine. Deshalb auch die Stärke von Dawkins evolutionistischer Argumentation: Evolutionstheorie erklärt den Entstehungsprozess von Dingen, die intentional konstruiert erscheinen, als gänzlich frei von Intentionalität. Die Alternative wäre: Ein Vorhaben, das man sich geben kann im Leben. Dazu braucht man aber keinen Gott; man kann identifizieren, was einem gefällt und was einem missfällt, und für die Förderung des ersteren und die Bekämpfung des letzteren handeln.)

Dawkins ersetzt ganz frech die Sinnfrage durch die Frage nach Wahrheit. Für ihn bedarf es keiner realitätsgelösten Sinn-Konstruktion mehr, um das menschliche Leben lebbar zu machen, schließlich haben wir dank der Wissenschaft einen so grenzenlos faszinierenden Kosmos uns erschlossen, dass die Weltbilder der Mystiker dagegen banal und öde wirken.

Zur Zweifelfähigkeit des Glaubens: Ist Glaube nicht per definitionem eben das: etwas als wahr anzunehmen, obwohl es keinen plausiblen wissenschaftlichen Grund dafür gibt, es als wahr anzunehmen? Sonst wäre es ja kein Glaube, sondern Wissen.

Insofern Dawkins auf dem Exklusivitätsanspruch der wissenschaftlichen Methode für die Wahrheitssuche beharrt, kann man ihn vielleicht wirklich als Fundamentalisten bezeichnen; mir fällt aber einfach kein argumentativ wehrhaftes Konkurrenzmodell der Wahrheitssuche zur wissenschaftlichen Methode ein, gegen das dieser Fundamentalismus sich richten könnte. Innerhalb des von dieser Methode geschaffenen Welterklärungssystems sieht er dagegen eine Wappnung gegen jeden Fundamentalismus, eben weil die Wissenschaft per definitionem die Kunst der Kritik, der Überprüfbarkeit und des ständigen Austestens /neuer/ Welterklärungsmodelle sei.

P.S.: Macht Spaß, hier zu diskutieren :-)

Link zum Original   Sunday January 13, 2008

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