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Zu: "Am sechsten Tag erschuf der Mensch den Golem" / iSophie - der Blog von Robert Dürhager

@iSophus: Wenn du betont dem Naturwissenschaftler das Recht absprichst, Moral und Sinn des Lebens zu klären (ein Anspruch, den er in seiner Funktion als Naturwissenschaftler gar nicht vertritt), klingt das ein wenig so, als gäbe es andere Instanzen, denen du das durchaus zugestehst. Sollte ich mit dieser Interpretation richtig liegen: Welche Instanzen, außer dem Individuum für sich (eine Norm, die der Transhumanismus eben erstmal[*] nicht angreift), sollen das sein, und warum?

Du erkennst richtig, dass im Transhumanismus so manches begriffspolitische Projekt gefahren wird, zum Beispiel das, das biologische Altern als einen heilbaren Krankheitsprozess umzudefinieren. Als Gegenargument fällt dir hier die Definitionshoheit einer nationalen juristischen Institution von Mitte des letzten Jahrhunderts des letzten Jahrtausends ein, die den Begriff der Normalität selbst mehrfach als Maßstab ihrer Begriffsdefinition verwendet. Was in einer bestimmten historischen Situation ‘normal’ ist, hängt mit den Bedingungen dieser Zeit zusammen. Diese Bedingungen sind gerade dabei, sich in Hinblick auf die Biotechnik sehr radikal zu verändern. Ein Abklopfen von Begriffen auf ihre Geeignetheit als Maßstab der Gegenwart erscheint also angemessen. Warum sollte der Auftrag der körperlichen Unversehrtheit nicht auch die Bekämpfung jener körperlichen Verfallsprozesse, die das Altern darstellt, einschließen?

Bunz hab ich überflogen, Fukuyama liegt hier bei mir rum, nur die ersten paar Seiten angelesen (in der deutschen Übersetzung, das hat mich bisher vom Lesen abgehalten, ich bin so ein Originaltextefetischist). Ich finde es aber öde, mit Namen zu jonglieren, anstatt einfach den argumentativen Gehalt ihrer Überlegungen (gern mit Quellenangabe natürlich) direkt in das Gespräch einzubringen ;-)

Was Drogen betrifft, bin ich übrigens auch für Liberalisierung. Mein Körper gehört mir, was ich mit ihm anstelle, ist meine Sache, ob nun Piercings (die ich igittigitt finde), Drogen (abgesehen von Club Mate und Alkohol ist da auch nix für mich bei), Body Modification (manche Leute lassen sich gezielt gesunde Extremitäten amputieren, schulterzuck, sollen sie doch) oder biotechnisches Eigen-Upgrade. Eine äußere Instanz, die verhindert, dass ich Anderen Schaden zufüge, gut, darüber kann man reden; aber für eine äußere Instanz, die für mich als Erwachsenen entscheidet, was /mir/ gut tut und was nicht, sehe ich keine Notwendigkeit.

Dass wir schon genug Probleme auf der Welt haben und sowas wie Transhumanismus das alles nur noch verkomplizieren würde, ist, ganz ehrlich, auch kein sehr mächtiges Argument ;-) Viele deiner Gedanken zum vorsichtigeren Umgang damit laufen auf World-Governance-Ideen der globalen Beherrschung durch wohlgesinnt-informierte Diktatur (nach obiger Manier des ‘Wir wissen besser, was gut für euch ist, als ihr selbst’) hinaus, die ich in ihrer politischen Konsequenz sehr viel beängstigender finde als alle denkbaren Auswüchse der Biotechnologie.

[*] Wenn wir mal nicht ins singularitarianistische Borgbewusstsein abgleiten, wo wir alle zu einem Weltgeist verschmelzen, aber das fällt eigentlich nicht mehr unter den Begriff “Transhumanismus”.

Link zum Original   Friday April 11, 2008

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