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Zu: "Links von Freitag, 11. Januar 2008" / Stralau-Blog

Eine sich in lobenswertem Maße um Nüchternheit bemühende und leider doch wieder unvermeidbar, wie für scheinbar alle Theologen, die über Dawkins schreiben, darin scheiternde Auseinandersetzung mit der „God Delusion“.
Natürlich tritt Dawkins in dem Buch ignorant auf gegenüber den Feinheiten theologischer Debatten und gegenüber jeder Rhetorik der Sinnsuche — weil er sie für unerheblich für die Wahrheitsfrage hält. Ob die Bibel nun die Erbsünde predigt oder was sonst und wie die Menschen das in den nachfolgenden zwei Jahrtausenden mal in die eine oder andere Richtung ausgelegt haben, lässt sich rhetorisch zurechtgebiegt gewiss für einige der Polemik, die Dawkins in einigen Abschnitten des Buches klar und selbstbewusst als Polemik gekennzeichnet übt, missbrauchen und in diesem Missbrauch hinterfragen; den Kern seiner Argumentation berührt es jedoch nicht:

Diese liegt in der These liegt, dass 1. die kritische wissenschaftliche Methode ein trilliardenfach geeigneteres Mittel zur Wahrheitssuche darstellt als der zirkulär sich selbst bestätigende Glaube, infolge mangels wissenschaftlicher Hinweise auf Gott es keinen plausiblen Grund gibt, die Existenz Gottes für wahr zu halten; dass 2. infolge alle auf der Existenz Gottes und die um diese Existenz gebauten Weltsysteme aufbauenden Thesen in ihrem Wahrheitswert ebenso irrelevant sind; 3. dass es eine bessere Strategie für den Menschen ist, sein Denken und Handeln und auch seine Moral nach der Wahrheit auszurichten, und damit nach der Wissenschaft, als der nach obigen Punkten in ihrem Wahrheitswert nichtigen Religion.

Diese These hat sicher einige angreifbare Stellen: So kann man die Frage stellen, ob die Wahrheit wirklich eine so erstrebenswerte Sache ist, dass man sie dem psychologischen Wohlbefinden, das der Glaube einem gibt, vorziehen sollte. Wenn der Mensch schwach und sterblich ist, was hilft ihm dann das Wissen, dass er schwach und sterblich ist, wäre es nicht wohltätiger, ihm den Glauben zu schenken, er habe eine unsterbliche Seele und werde in einem Jenseits für die Leiden im Diesseits entschädigt? Das wäre ein Angriff auf Punkt 3.

Oder man griffe Punkt 1 an: Wer sagt, dass die Wissenschaft ein trilliardenfach geeigneteres Mittel zur Wahrheitssuche darstellt als der Glaube? Aber dann hat man genau die Konfrontation, die alle Versöhner von Glauben und Wissenschaft mit ihrer These, das eine trampele nicht auf die Grundfragen des anderen, vermeiden wollten und die Dawkins eben mit Freunden wieder entfacht. Wenn Häring versucht, eine religiöse Sinnsuche gegen die positivistische Wahrheitssuche der Wissenschaft aufzumachen, spielt er eigentlich auch schon mit eben diesem Feuer. Was vor dem Urknall war oder warum Menschen sich philosophische Fragen stellen, sind nämlich sehr wohl Fragen, die auch die Wissenschaft beschäftigen können. In Erforschung dieser, vor allem der zweiten Frage, mag sie schnell zum Ergebnis gelangen, dass ‚Sinn‘ nur eine rhetorisch-psychologische Kategorie menschlichen Denkens ist, ins neuronale Netz eingeschrieben — und sonst nichts weiter. Und damit hat sie dann wieder ein Territorium, das die Religion für sich als gesicherten Bereich des wissenschaftlich Unwissbaren beanspruchte — abgeräumt.

  Link zum Original   Saturday January 12, 2008

Zu: "Ein philosophischer Schaukampf" / mindestenshaltbar

Paethon: Meine These setzt natürlich voraus, dass es einflussreiche Prozesse im Gehirn gibt, die nicht einer rational-bewussten Steuerung (“Entscheidung”) durch den Ich-Prozess unterliegen.

  Link zum Original   Monday December 24, 2007

Zu: "Ein philosophischer Schaukampf" / mindestenshaltbar

@tycoon: Ja, ich meinte das tatsächlich eher im zweckrationalen Sinn. Einfach auch weil mir die Setzung des wahrheitssuchend-rationalen Sinns, die Dawkins verfolgt, als ‘hard-wired’ Endziel des menschlichen Geistes vor allem anderen (Zufriedenheit, Glückseligkeit) nicht plausibel erscheint; ich glaube, dass die rationalistische Suche nach Wahrheit als Mem durch ihre Zweckprofitabilität an Attraktivität gewinnt, d.h. erst, wo die wissenschaftliche Erkenntnis über die rationale Methode praktischen Nutzen zur Verbesserung des menschlichen Lebens ‘erwirtschaftet’, wird sie zur marktfähigen Konkurrenz für Glauben, ‘In-sich-Reinhören’ und das Bauchgefühl.

Davon abgesehen: Herzlich Willkommen in meiner Leserschaft ;-)

  Link zum Original   Saturday December 22, 2007

Zu: "Ein philosophischer Schaukampf" / mindestenshaltbar

Zur Verteidigung Dawkins muss ich sagen, dass Dawkins durchaus zwischen verschiedenen Gottesvorstellungen differenziert und sich mit seinem Angriff primär auf den Glauben an eine über den Naturgesetzen stehende und über den Kosmos waltende intelligente und personalisierte Ursache als Allererstem-vor-dem-Nichts-ist bezieht. Er streift sehr viel milder bis aggressionsfrei auch andere Vorstellungen, vom Deismus bis zur bloßen Bezeichnung des Kosmos / der Naturgesetze mit “Gott”, um z.B. Einstein mit seinem “Gott würfelt nicht” aus dem Glaubenslager rauszuholen.

Du willst die Frage nach dem philosophischen Gehalt von Glauben stellen, das erfordert dann natürlich eine Präzisierung der Glaubensvorstellung. Wenn ich dich recht verstehe, behauptest du die Existenz einer Erkenntnis, die nicht in rationalen Begriffen ausformulierbar ist und am ehesten nur durch religiöse Annäherung gegriffen werden kann? Ich tendiere (zumindest for the sake of argument) dazu, einer solchen Erkenntnis den Status der Erkenntnishaftigkeit abzusprechen, sie wäre dann mehr ein Gefühl und als solches eher Gegenstand der Psychologie bzw. Gehirnforschung als der Philosophie. Insofern mag Religion zur Verwaltung dieser Gefühle vielleicht eine Funktion im Management von Psychologie und Kultur haben, aber mit Erkenntnis der Wirklichkeit hätte das wenig zu tun, und an der allein ist Dawkins interessiert (und die hält er auch für moralisch überlegen, aber das ist eine andere Diskussion). Die spannende Frage wäre jetzt, könnte so ein Rumoren im Kopf, auch wenn es nicht begrifflich fassbar wäre, trotzdem noch ein Mem sein?

  Link zum Original   Saturday December 22, 2007

Zu: "Ein philosophischer Schaukampf" / mindestenshaltbar

Hm. Warum Meme wie Glauben oder Wissenschaftlichkeit nicht ökonomisch denken? Sind die irgendwie darüber erhaben?

  Link zum Original   Saturday December 22, 2007

Zu: "Entlassen!" / uninformation.org

@Ralf: Um “Werbung ist Information” (vom wem kommt dieser seltsame Satz?) und Derartiges geht es mir doch gar nicht ;-) Insgesamt beziehe ich mich in meinem Kommentar gar nicht auf den geschäftlichen Aspekt. Ich versuche mal, etwas umzuformulieren, worum es mir geht:

Wir haben uns in den letzten Jahrhunderten dieses Konzept “Privatsphäre” als gesellschaftliche Institution geschaffen. Diese Institution hat traditionellerweise einen sinnvollen Platz zur Sicherung der individuellen Freiheit in unserer Gesellschaft. Wir können uns bis jetzt die Institution Privatsphäre aus unserer Gesellschaft nicht wegdenken, ohne dass die individuelle Freiheit kollabiert. Du siehst, ich räume ihr durchaus einen nicht geringen Wert ein ;-)

Nun gab es seitens totalitärer Systeme immer wieder Versuche, die Privatsphäre zu brechen, um so die individuelle Freiheit einzuschränken. Erst mit der Technologie von heute allerdings ist eine so umfassende und tiefgehende Kontrolle und Auswertung unserer Aktivitäten denkbar, dass das Konzept der Privatsphäre selbst fundamental bedroht ist. Die Politik scheint sich eher für die kurzfristigen ‘Sicherheits’-Gewinne zu interessieren, die durch die neuen technischen Kontrollmöglichkeiten entstehen, als für das Problem, das langfristig eine Reduzierung der Privatsphäre für die Freiheit in der Gesellschaft bedeuten mag. Und der Markt trifft auf Konsumenten, die ihre Privatsphäre gegen die—persönlichen oder geschäftlichen—Gewinne von Socializing und Kollaboration im Web 2.0 einzutauschen bereit sind, und befriedigt diese Nachfrage.

Alles deutet darauf hin, dass vor Eintritt irgendeiner größeren Katastrophe kein ausreichendes Gefahrenbewusstsein für das Zerbröckeln der Privatsphäre bestehen wird, das diese Trends umkehren könnte. Die Annahme, die Institution der Privatsphäre könnte im 21. Jahrhundert wieder in die Nacht verschwinden, aus der sie vor einigen wenigen Jahrhunderten ins bürgerliche Leben hinein trat, erscheint gar nicht so abwegig.

Uns bleiben zwei Optionen, wenn wir die individuelle Freiheit, für die wir die Privatsphäre unterhalten, bewahren wollen:

Die erste Möglichkeit wäre, diese Trends zu bekämpfen und umzukehren. Ich bin in dieser Hinsicht sehr pessimistisch. Meines Erachtens kann man hier auf einen Staat, der selber in größter Kurzsichtigkeit die Privatsphäre in einem besorgniserregenden Maße gegenüber anderen Prioritäten für vernachlässigbar hält, nicht setzen. Auf den Markt kann man ebenso wenig setzen, denn auf ihm gerade beweist sich, über das Verhalten der von ihm verwalteten Herde aus Individuen, wie sehr die Privatsphäre inzwischen für viele Menschen an Relevanz verloren hat—eine Entwicklung, die der Markt nur amplifizieren, nicht aber dämpfen kann.

Die zweite Möglichkeit läge darin, das Stützengerüst, auf dem die individuelle Freiheit ruht, zu rekonfigurieren. Ist die Privatsphäre, wenn sie gesellschaftlich breit erodiert, vielleicht kein brauchbares Baumaterial für die Säulen der individuellen Freiheit mehr? Dann müssten wir uns nach neuen Säulen für die individuelle Freiheit umgucken. Vielleicht ist das, was Web 2.0 macht, nicht so sehr ein Untergraben der individuellen Freiheit, als eine Erneuerung dieser Säulen mit neuem Baumaterial. Schafft es nicht ganz neue soziale Räume, in denen eine klassische Trennung zwischen Öffentlichem und Privatem nicht mehr gegeben ist? Das, was klassisch dem Privaten untergeordnet wurde, wird immer mehr einer breiten Öffentlichkeit ausgesetzt, aber wird nicht auch umgekehrt das Öffentliche zunehmend dem, was früher privat bleiben musste, geöffnet? Brauchen wir das Private überhaupt noch als Schutz unserer individuellen Freiheit, wenn wir sie auch im öffentlichen Raum ungestraft ausleben können? Tritt an Stelle alter Exklusivität und Diskriminierung dessen, was nicht ins einheitliche öffentliche Konzept passt, nicht zunehmend ein umfassendes Miteinander von Heterogenem, von der Norm Abweichendem, nicht in einen Standardlebenslauf Passendem?

Wichtiger als geheim zu halten, was ich tue, ist mir die Freiheit, das zu tun, was ich tun will. Bis jetzt ist das zweite ohne das erste nicht möglich. Die Frage ist, ob das immer so sein wird, und ob die Trennung in eine Privatsphäre des Erlaubten und eine Öffentlichkeit des Unerlaubten wirklich das bestmögliche Freiheitskonzept unter den neuen kulturellen Bedingungen bleiben wird.

  Link zum Original   Friday November 9, 2007

Zu: "Konferenzen" / T i e f

@mspro: Klar, da droht mancherorts diskursive Verödung. Ich fänd’s nur schade, wenn im Umkehrschluss die wirtschaftliche Sphäre den Buzzword-Bullshit-Monologisten überlassen würde. Wenn der Buzzword-Bullshit die futuristisch-emanzipatorischen Utopien überfällt, warum nicht auch mal umgekehrt mit den futuristisch-emanzipatorischen Utopien den Wirtschaftsraum überfallen ;-) Z.B. würde ich Wirnennenesarbeit so ein Projekt unterstellen. Auch der von dir gescholtene Vortrag zum Linken Neoliberalismus hat imho was in die Richtung versucht. Anstatt Defensive offensive Rückaneignung des Diskurses auf Feindesland. Kann man sich drüber streiten, ob es inhaltlich gelingt, aber ich würde sowas bspw. nicht mit einer nur oberflächlich als Diskursbeitrag verkleidetem Marketing-Veranstaltung unter einen Hut werfen. Und fände Sachen dieser Richtung daher auf der re:publica gar nicht mal unangebracht.

So nach dem Motto: Lasst uns mal ernsthaft über Wirtschaft sprechen ;-)

  Link zum Original   Friday November 9, 2007

Zu: "Konferenzen" / T i e f

@mspro: Fatalistisch würde ich meine Einstellung nicht nennen. Im Gegenteil: Ich finde, dass in den Veränderungen, den Umwälzungen, gerade auch durch die Technik, sehr viel positives Potential steckt. Dass es nicht nur Gründe gibt, so manchen Wandel ob seiner möglichen negativen Entfaltungen abzulehnen, sondern auch Gründe, ihn ob seiner positiven Möglichkeiten willkommen zu heißen. Ich bin nicht fatalistisch, ich bin (nach Möglichkeit kritischer) Fortschrittsoptimist ;-)

  Link zum Original   Friday November 9, 2007

Zu: "Entlassen!" / uninformation.org

Hm, ich überlege tatsächlich, ob unter den gegenwärtigen Trends “Privacy” nach ihrem traditionellen Verständnis und in ihrer traditionellen Form verschwinden wird. Man bedenke, dass die Idee von Privatsphäre historisch ziemlich jung ist, gerade auch als Freiheitskonzept. Ich empfehle eine Lektüre von Sennett, “Verfall und Ende des öffentlichen Lebens”, in Verbindung mit Rössler, “Der Wert des Privaten”.

Warum brauchen wir Privatsphäre? Weil wir uns eine Freiheit unseres Handelns, unseres So-Seins-wie-wir-sind bewahren wollen, ohne ein Urteil über das Ergebnis fürchten zu müssen. Zeichnen sich vielleicht irgendwo Pfade zu diesem Endziel ab, die an der bröckelnden Brücke der Privatsphäre mittels Datenschutz vorbeiführen? Auch “Privatsphäre” ist nicht das allerletzte emanzipatorische Heil, allein schon durch die Trennlinie, die hier zwischen dem Anspruch der Freiheit im Privaten und dem Gewährenlassen einer Unfreiheit im Öffentlichen gezogen wird.

Findet vielleicht ein Ausgleich der Privatsphärenschäden dadurch statt, dass am Ende jeder sie hat und so keiner mehr Bedarf spürt, sich für seine ‘Verfehlungen’ individuell besonders zu rechtfertigen? Ist der Antrieb, etwas als geheimzuhaltende Verfehlung zu empfinden, nicht gerade der Trennung zwischen ‘privat’ und ‘öffentlich’ geschuldet? Können wir der durch Sammlung unserer Daten ausgedrückten Kontrollwut des Staates eventuell gar ein Bein stellen, indem wir alle unsere Daten öffentlich machen?

Angriff ist manchmal die beste Verteidigung …

(Aus der Kategorie: Schreiben in Club-Mate-Zombifizierung. Sorry ;-) )

  Link zum Original   Friday November 9, 2007

Zu: "Konferenzen" / T i e f

Link zum Original

Dass’ doch einmal ein Wort!

Ich würd sagen, ich bewege mich ein bissel zwischen beiden Welten.

Der Geschäftsbuzz kann todöde sein, aber an einem Denken neuer Formen auch als Wirtschaft kommt man nicht vorbei, wenn man sich ernsthaft für ihre Entfaltungspotentiale interessiert. Und ein Umschauen nach Möglichkeiten, sein Leben jenseits der Zwänge alter Formen, in neuen Formen finanzieren zu können, kann durchaus enormes emanzipatives Potential freilegen. Nervig ist eher, wenn alte Formen neue Formen sich unterzuordnen versuchen, z.B. das Blog oder das Web 2.0 auf Geschäftskonzepte 1.0 zurecht gestutzt werden sollen.

Und der soziale Kreis der Bloggerei, ich finde, der transferiert sich gerade in andere Sphären, Sozialnetzwerke, Twitter , Jaiku & co. In diesen ist das literarische Blog aber genauso als integrierter Feed denkbar wie die ProBlogger-SEO-Bösewichte oder die Katzenbilder.

Aber das wären alles so Fragen, über die man bei der re:publica evtl. reden könnte. Gerne auch in einer Diskurssphäre, die etwas weiter als nur auf das nächste Affiliate-Programm schaut.

  Link zum Original   Friday November 9, 2007

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