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Zu: "Die Zukunft ist nicht tot, aber Du bist halt keine 15 mehr" / Hanno's Blog

Thx für die vielen Gedanken in Verbindung zum Podcast.

Das mit der Hyperbeschleunigung, hmja. Der Singularitarianismus zieht die ja nicht nur über einen aktuellen Beschleunigungstrend für, sagen wir mal, die letzten hundert, zweihundert Jahre. Der geht ja in extremen Fällen bis zum Anfang des Universums, nimmt alles vom Urknall bis jetzt und darüber hinaus als eine informationstechnische Fokussierung des Kosmos, erstes informationsverarbeitendes System die Evolution, zweites informationsverarbeitendes System die Intelligenz unseres gegenwärtigen Niveaus, drittes informationsverarbeitendes System Post-Singularität …

Aber auch ein Singularitarianer wie Kurzweil teilt diese Entwicklungslinie durchaus in Trendschübe auf, in Zyklen von Innovation, Turbo, wenn eine neue Technologie einen kritischen Entwicklungsgrad passiert und die ‘Kurve’ (die Kurve von was? das ist auch immer so eine Frage) nach oben schnellt, und Stagnation, wenn die Kurve verebbt, weil erstmal alles aus der Technologie rausgeholt werden konnte, was unter bestimmten Umständen, unter denen sie gerade aufblühte, rauszuholen war, oder weil ein anderes Technologie-Paradigma gerade zur attraktiveren Konkurrenz aufholt. Nur bilden dann die Verankerungen dieser Trendkurven in sich wieder größere Trendkurven, und die Längen der X-Achse, die die Trendkurven einnehmen, bei gleichbleibenden Höhen, die entlang der Y-Achse erklommen werden, werden kürzer und kürzer.

Singularitarianisch lässt sich eine derartige Beschleunigung auch durchaus etwas besser als nur durch Magie begründen, z.B. mit der Verbesserung informationsverarbeitender Systeme durchs technologische Fortschreiten, was die Informationsverarbeitung hin zu neuer Technologie selbst potenziert.

In meinem Vortrag habe ich mich dann auch bemüht, eine aktuelle utopische Leichtigkeit, die wir durch das Internet erfahren, in Abgrenzung zu setzen zu einer futuristischen Welle der letzten zwei Jahrhunderte, was die physische Welt neuer Fortbewegungstechnologien und der Weltraumeroberung betrifft, die klar gerade in der Stagnation liegt. Es war jedenfalls kein reiner Singularity-Vortrag, die Singularity kam erst als letzter Programmpunkt ;-) Siehe auch meine Slides unter http://futur.plomlompom.de/archiv/1900/futurplom-veranstaltung-auf-der-republica-netzkulturkonferenz

Ein wenig schälte sich in meinem Vortrag die These heraus, dass ein älterer utopischer Antrieb zur Eroberung der physikalischen Welt stagniert, stattdessen gerade ein utopischer Antrieb der digitalen Welt floriert, und dass dieser über die neuen Ansprüche und Herangehensweisen der digitalen Welt aber auch auf die physikalische Welt wieder zurück gebrochen werden mag, wir also z.B. bald Atome schieben mögen wie wir heute Pixel schieben, die Welt dank Nanotech mit der virtuellen Leichtigkeit uns neu gestalten mögen, darüber dann (so wie Nanotech mit Biotech verbündelt sein mag) auch das Leben und die Intelligenz, Transhumanismus und daraus dann Singularitäts-Ideen wie Mind Upload und Strong AI durch schlichte Gehirnnachsimulation notfalls Atom für Atom, brute force also, falls wir kein besseres Verständnis für die Entstehung unserer Intelligenz entwickeln sollten. Als Produktivstruktur hierfür würde dann nach den Erfahrungen mit der digitalen Welt Bottom-up-Emergenz die Top-down-Planung, die futuristische Großprojekte im 19. und 20. Jahrhundert erforderten, ersetzen, denn Proteine schubsen und die Welt mit 3d-Druckern neu gestalten erfordert keine zentralisierten Strukturen mehr, lässt sich vielleicht wirkungsvoller in einer informationellen Vielfalt wie dem emergenten Internetweltgeist bewerkstelligen.

Link zum Original   Tuesday April 8, 2008

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